Was bedeutet eigentlich ein Konflikt? Konflikt kommt vom Lateinischen
conflictare was übersetzt "angreifen, quälen, schaden, ärgern oder in den Ruin treiben" bedeutet und
confligere was "zusammenstoßen, zusammengeraten" bedeutet.
Einen Konflikt können wir also als Angriff durch das Zusammenprallen von unterschiedlichen Meinungen, Sichtweisen, Weltanschauungen definieren wie es im M-Beispiel gezeigt wurde. Der Andere wird als Feind wahrgenommen, weil er eine andere Meinung hat als wir. Seit Jahrtausenden versuchen wir dieses Problem mit Angriff, Quälerei und möglichst viel Ärger auf beiden Seiten zu lösen. Unsere Gesellschaft hat uns dazu erzogen (sozialisiert), Menschen die nicht unserer Meinung oder Weltanschauung sind zu bekämpfen, zu schaden und in den Tod oder Ruin zu treiben.
„Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein.“
Jiddu Krishnamurti
Das Dilemma der Gerechtigkeit. Wer hat Recht?
Das Aufeinanderprallen von unterschiedlichen Sichtweisen stellt kein Problem dar, da es im menschlichen Miteinander täglich passiert.
Schlimm wird jetzt nur der anschließende Umgang mit diesem Aufeinanderprallen von unterschiedlichen Sichtweisen.
Unsere traditionelle Denkweise zwingt uns, Konflikte verbal oder vor Gericht auszukämpfen, was erneut den schwelenden Konflikt weiter anheizt. Je nach Dauer und Hartnäckigkeit der Beteiligten endet der Konflikt meist mit einem Kompromiß bei dem jeder verliert. Im Widerspruch zur eigenen Überzeugung übt jeder Verzicht, nur um endlich die zermürbenden Konflikthandlungen zu beenden.
"Der erforderliche Wandel ist sehr viel fundamentaler, als den meisten Menschen klar ist. Unsere Denksysteme sind hoffnungslos veraltet, auch wenn wir mit noch soviel Selbstgefälligkeit und Stolz an ihnen festhalten. Sie sind für die Lösung von Konflikten total ungeeignet. Man wird niemals die spanische Sprache dadurch erlernen, dass man sein Französisch verbessert. Man muss die Sprache wechseln."
Edward de Bono
Stellen wir uns vor, wir wissen genau, was wir wirklich wollen. Wenn wir das genau wissen, dann können wir unserem Mitmensch, mit dem wir im Clinch liegen, dabei helfen, dass er ebenfalls erkennen kann, was er wirklich will, falls er es nicht eh schon weiß.
Wenn jeder Beteiligte genau weiß, was wir und die Anderen wollen, dann können wir den Anderen dabei helfen, genau das zu bekommen was sie wollen und sie können uns dabei helfen, dass wir bekommen was wir wollen.
Wie du mir so ich dir.
Statt einem "entweder oder"; gibt es für jeden ein "sowohl als auch".
Wie wird am Ende das Ergebnis für uns und die Anderen aussehen?
Wenn wir dabei Schwierigkeiten haben dies selber anzuwenden, dann können wir uns vertrauensvoll an eine Mediatorin oder Mediator wenden, die uns unterstützen, damit wir komplizierte und verfahrende Sachverhalte für alle gewinnbringend auflösen können.